Da die U.S.S. Copernicus einen längeren Forschungsauftrag hatte und eine unerforschte Region des Weltraums untersuchen sollte, die darin wohnenden warpfähigen Spezies kontaktieren und den Raum an sich vermessen sollte, sah die Mission wie folgt aus: Die U.S.S. Copernicus ist vor zwei Wochen aufgebrochen, um Sektor 498 zu untersuchen. Vor drei Tagen erhielt das Schiff einen Ruf, der von dem Volk der Telnianer stammt. Der Staatschef dieser Spezies hatte sich viele Stunden mit dem Captain unterhalten und beide sind zu dem Schluss gekommen, dass das telnianische Volk eine Bereicherung für die Föderation wäre. Die Telnianer haben uns ein Info-Paket mit Informationen über ihr Volk geschickt. Der Föderationsrat hat der U.S.S. Copernicus über Subraum mitgeteilt, dass sie mit dem Beitritt der Telnianer einverstanden sind und uns die Verhandlungen überlassen. Nun hat die U.S.S. Copernicus den Auftrag, den Antrag der Telnianer in die Föderation aufgenommen zu werden, zu prüfen. Die Telnianer sind ein fröhliches und offenes Volk. Sie besitzen 23 Kolonien am Rande der Föderation und würden eine lohnende Ergänzung für die Föderation sein. Um den Antrag zum Beitritt zu prüfen, soll die U.S.S. Copernicus zum Heimatsystem der Telnianer fliegen. Die Telnianer sind eine humanoide Spezies. Ihre Anatomie ist mit der von Menschen fast identisch. Ihre körperliche Besonderheit ist folgende: Sie haben wie die terranische Saurierart Parasaurolophus einen hornähnlichen Kopffortsatz, durch den sie einen lauten Signalton produzieren können. Geübte Telnianer benutzen dieses Horn als natürliches Musikinstrument. Ihre Hautfarbe ist bräunlich-rot, mit grünen oder blauen Flecken. Sie sehen daher sehr exotisch aus. Das System Telnia ist ein binäres System und ihre Heimatwelt ist eine Klasse-N-Welt, daher ist die Landmasse sehr klein. Sie beträgt nur 9 Prozent. Trotzdem ist Telnia-Prime eine Welt, die 12 Milliarden Einwohner hat. Die Städte bedecken trotzdem nur 3 Prozent der geringen Landmassen. Die Städte sind sehr Komplex und sind in die Höhe gebaut. In einer typischen Stadt gibt es mehrere Ebenen, die übereinander liegen und jede ist eine eigene kleine Stadt für sich. Wenn man es genau nimmt, ist eine Stadt in gewisser Weise ein einziges Gebäude. Meistens gibt es circa fünf bis zehn Wohnebenen. Eine landwirtschaftliche Ebene, circa drei Fabrikationsebenen, eine Erholungsebene und eine Versorgungsebene, die Trink- und Abwasser und alles andere Lebensnotwendige für die Stadt herstellt. Jede Ebene ist circa 100 Meter hoch und ist wie ein Biotop angelegt. Jede Ebene ist kreisförmig und hat einen Durchmesser von ungefähr 8km. Daher ist eine Stadt fast 1,5 km hoch. Es gibt auch mehrere solcher Städte, die auf den Meeren schwimmen und am Boden verankert sind. Die Technologie der Telnianer ist sehr fortschrittlich. Die Telnianer haben große Durchbrüche in den Gebieten der Medizin, der Computer, der Baukunst und der Antriebstechnologie von Raumschiffen gemacht. Sie lehnen Waffen ab, da der Weltkrieg, der vor 250 Jahren auf ihrer Heimatwelt stattfand, große Verluste unter der Bevölkerung verursacht hatte. In vieler Hinsicht sind die Welten der Telnianer so friedlich wie die Erde.
Wir flogen mit Warp 8 zu Telnia-Prime. Wir erreichten den Planeten und wurden sogleich von dem Oberhaupt der Telnianer, Minister Dryos, gerufen. Er lud uns ein, um auf dem Planeten die Verhandlungen wegen des möglichen Beitritts der Telnianer zu beginnen. Wir beamten auf den Planeten und wurden mit Musik begrüßt. Schließlich gingen der Captain und der Counselor mit dem Minister in einen Konferenzraum, um über den Eintritt der Telnianer zu sprechen. Kadett Fischer untersuchte die Hauptstadt. Während der Besprechung bemerkte Counselor Stress und Anspannungen bei dem Minister. Im Orbit entdeckte Kadett Wullef ungewöhnliche Anzeigen in einer Höhle unter der Planetenoberfläche. Kadett Wullef und Celzo beamten in diese Höhle, um der Sache nachzugehen. Wir fanden eine gigantische Höhle vor, die, wie sich herausstellte, mit sehr vielen Stasiskammern gefüllt war. Kadett Wullef konnte eine öffnen und ein verschreckter Telnianer fiel aus der Kammer. Er war in Panik und war völlig verstört. Wir nahmen ihn mit auf die U.S.S. Copernicus und das MHN untersuchte ihn auf der Krankenstation. Kadett Wullef fand durch eine Befragung heraus, dass der Telnianer namens Telloc, schon circa 251 Jahre in dieser Stasiskammer war. Vor 250 Jahren wütete ein Weltkrieg auf Telnia. Telloc erzählte uns, dass seine Seite, die Melax, wenn sie in Kriegsgefangenschaft gerieten, in Stasiskammer geschafft und dort drinnen einen virtuellen Horror durchleben müssten. Dies schien von der Gegenseite als Strafe gedacht. Als Celzo von diesem Sachverhalt von Kadett Wullef erfuhr, beamte er sich kochend vor Wut in den Konferenzraum zum Captain und dem Minister. Er konnte sich nicht beherrschen und unterbrach die Sitzung. Der Captain stellte mich unter vier Augen zur Rede und ich erzählte ihm den Zusammenhang. Wir kehrten zum Schiff zurück. Im Orbit näherte sich ein Kriegsschiff und verlangte von uns den Kriegsgefangenen herzugeben. Telloc wollte zwar nicht wieder zurück, bestand jedoch nicht darauf, an Bord zu bleiben, weil wir vernichtet werden könnten. Der Captain befahl einen plötzlichen Rückzug mit Warp 9 und wir erreichten Raumbasis 386 ohne verfolgt zu werden.
Der Zusammenhang wurde dem Föderationsrat erläutert. Es wurde schließlich beschlossen, dass wegen dieser Grausamkeiten der Beitritt der Telnianer auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Die U.S.S. Bosemand wurde entsandt, um die Telnianer, um die Entlassung der unglaublichen Anzahl von 70 Millionen Kriegsgefangenen aus den Bestrafungsstasiskammern zu bitten. Die Telnianer entschuldigten sich für diese Zustände und behaupteten, dass sie diese Kriegsgefangenen vergessen hätten. Dieses Argument schien nicht sehr glaubhaft, da sie die Sternenflotte baten, die Kriegsgefangenen aufzuwecken und auf einen anderen Planeten zu bringen, wo sie leben könnten. Angesichts der Grausamkeit dieser unendlichen Bestrafung willigte die Föderation ein und entsandte zwölf Großraumtransporter, um die Kriegsgefangenen abzuholen. Sie werden nun auf die Föderationswelten verteilt. Ausschließlich alle Kriegsgefangenen sind der Meinung, dass sie in der Föderation besser aufgehoben sind, als auf Telnia. Es wird dennoch vier Monate dauern, bis alle Gefangenen von Telnia evakuiert werden können. Die meisten gefangenen Telnianer werden nach New Coroline, Achilles-3 und Serolgen-7 gebracht, dort sind die Bedingungen am besten, um so viele Personen aufzunehmen. Die freien Telnianer der Heimatwelt verhalten sich sehr abweisend und helfen den Frachtschiffen gar nicht. Sie wollen anscheinend von ihrer grausamen Vergangenheit nichts wissen. Um die Distanz der beiden Bevölkerungsgruppen zu symbolisieren, nennen sich die Kriegsgefangenen jetzt Melax, was ihre alte Landesbezeichung war, bevor sie gefangen wurden.

Livius Robert Celzo
Erster Offizier der U.S.S. Copernicus