Logbuch zu Sternzeit 60024042

Nachdem zu Sternzeit 60024001 die U.S.S. Venezuela [NPS] zum Mond Senua im Andor-System geflogen war, konnten die dort gewonnenen Daten ausgewertet werden.
Major Samaho kehrte von seiner Anhörung wegen des Verlusts der U.S.S. Valkyrie vor dem Oberkommando der Sternenflotte zurück. Bei dem Briefing über den aktuellen Stand informierte St.Sgt. Salia ihn auch über die Arretierung von Private Jenkinson und Private Liath.
Während der Major die beiden unter Arrest gestellten Offiziere zu sich bringen ließ und ihnen eine letzte Chance einräumte, untersuchte Riordia Yamato die gefundenen Daten. Es konnte eine Aufzeichnung gefunden werden, die einen humanoiden Menschen zeigte. Ein Abgleich mit der UFP-Datenbank lieferte erstaunliche Daten: es handelte sich hierbei um Dr. Jefferson Clay [NPC], geboren im Jahre 2201. Er war leitender Wissenschaftler des Projekts Quanten-Warpantrieb und verschwand irgendwann mit der U.S.S. Heraklion [NPS] spurlos beim Test dieses Antriebssystems.
Nachdem die Sensoren auf Quanteneffekte programmiert waren, wurde der Mond Senua abgesucht, jedoch konnte man dort keine Spur von Dr. Clay entdecken. Eine Ausweitung der Suche brachte jedoch ein großes Quantenereignis nahe der Sonne zutage, woraufhin die U.S.S. Venezuela dort hinsteuerte. Als die Emissionen rapide stiegen, ging das Schiff auf Sicherheitsabstand. Auf dem Schirm wurde ein Schiff sichtbar, das einer Constitution-Klasse irgendwo ähnelte, aber eigentlich eher wie ein Nachfolger davon aussah. Das Schiff war teilweise vollkommen materiell, teilweise waren einige Bereiche des Schiffs halb transparent oder gar nicht sichtbar. Eine Kontaktaufnahme gelang nicht, das Schiff verschwand dann nach einer erneuten Quanteneruption erneut vom Bildschirm und diesmal auch von den Sensoren.
Es gelang Riordia Yamato jedoch aus den im Shuttle gefundenen Aufzeichnungen ein Log zu extrahieren. Der genaue Wortlaut ist:
"Wer immer dies auch sehen wird, diese Aufzeichnungen sollten an das Kommando der Sternenflotte weitergeleitet werden, sofern es noch existiert. Hier spricht Dr. Jefferson Clay, leitender Wissenschaftler des Projekts Quanten-Warpantrieb. Beim Testlauf unseres Antriebs ereignete sich ein folgenschwerer Unfall. Das Schiff wurde zwar erwartungsgemäß in den Quantenzustand versetzt, aber nicht vollkommen. Die einzelnen Teile des Schiffs befinden sich auf unterschiedlichen Niveaus und dieser Vorgang lässt sich auch nicht rückgängig machen. Wir haben alles Mögliche versucht, aber es will uns nicht gelingen, unseren Quantenzustand zu stabilisieren.
Ab und zu verschlägt es die U.S.S. Heraklion oder Teile davon in den Normalraum. Dabei haben wir festgestellt, dass fast zwei Jahrhunderte vergangen sind. An Bord unseres Schiffes war davon nichts festzustellen, keiner von uns ist auch nur um einen Tag gealtert. Mit Hilfe von Bordmitteln haben wir die vorhandene Technik immer weiter entwickelt und auch das Schiff nach und nach umgebaut. Mittlerweile erinnert nichts mehr an das Originalschiff, mit dem wir seinerzeit losgeflogen waren. Gäbe es doch nur einen Weg, der Föderation unsere Errungenschaften mitzuteilen.
Unser Schicksal erinnert mich an eine alte, irdische Legende, von der ich mal gehört habe. Der Sage nach segelt seit Jahrhunderten ein Segelschiff um das Kap der Guten Hoffnung auf der Erde. An Bord sind verdammte Seelen, auf ewig dazu gezwungen, dieses Schicksal zu erleiden. Unser Schiff ist wie dieser berüchtigte Fliegende Holländer, anscheinend sind wir auf ewig verdammt, durch die Galaxis zu reisen. Sollte jemand diese Botschaft erhalten, so teilt unseren Familien mit, dass wir noch existieren. Ich sage bewusst nicht "noch am Leben sind", da das kein Leben ist, was wir hier erleiden.
Unsere Hoffnungen liegen darin, dass die Sternenflotte vielleicht eines Tages Wege und Möglichkeiten findet, uns zu erlösen; auf die eine oder die andere Weise. Vielleicht gelingt es uns auch irgendwann selbst. Möge Gott unseren Seelen gnädig sein."
Trotz weiterer Bemühungen konnten wir nichts für die U.S.S. Heraklion und deren Crew tun. Daher wurde der Befehl zum Verlassen des Systems erteilt. Der neue Kurs wird die U.S.S. Venezuela langsam zurück in den Sektor 001 führen. Dort wird die Crew dann in Kürze das neue Schiff erhalten, das Ersatz für die zerstörte U.S.S. Valkyrie werden soll.

Major Torr Samaho, Kommandant der U.S.S. Valkyrie