Liebes Tagebuch,

gestern bin ich mit dem Shuttle von der Rutherford zur Phoenix zurückgekehrt. Auf dieser Fahrt habe ich etwas ganz besonderes erlebt... ich hatte einen Traum, der dermaßen real war - ich hätte schwören können, das hätte ich echt erlebt:

Die Phoenix befindet sich in der Nähe von Utopia Planetia, als sie einen Notruf von einem anderen Föderationsschiff, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnern kann, erhält. Auf jeden Fall war es eine Sabre-Klasse und es ist auf einem unbewohnten Planeten der Klasse M abgestürzt; der Notruf wird automatisch gesendet. Als die Phoenix in ein Orbit um diesen Planeten eintritt, geht ein Ruck durch das ganze Schiff. Analysen bringen kein Ergebnis, mit den Systemen der Phoenix ist alles in Ordnung. Kurz bevor das Außenteam (Lt.Cmdr. Foster, Ens. Randell, Ens. Rakots und ich) auf den Planeten gebeamt wird, spürt man allerdings einen erneuten Ruck. Sämtliche Kommunikationskanäle der Phoenix fallen anschließend genauso aus, wie die externen Sensoren. Nach einem weiteren, gewaltigen Ruck beginnt das Schiff langsam abzustürzen. Langfristig gesehen helfen sämtliche Gegenmaßnahmen nicht - und an Bord wird es mit einem Schlag eisig kalt. Die Phoenix stürzt weiter in die Tiefe.

Das Außenteam auf dem Planeten steht inzwischen vor dem Schiff. Hinter uns Offizieren reicht ein langer Bremsweg mitten durch einen Dschungel, der offenbar vom Absturz des Schiffes herrührt. Durch eine Luke in zwei Metern Höhe betreten wir das Schiff. Drinnen flackert das Licht, alles ist ruhig und es ist kühl; andauernd weht ein kühler Wind durchs Schiff. Durch Jeffries-Röhren klettern wir bis zur Brücke hoch, da die Turbolifte ausgefallen sind. Nirgends eine Spur von der Besatzung - auch auf der Brücke nicht, die wir schließlich erreichen. Jedenfalls bis auf die Atemgeräusche, die dort auf einmal zu hören und die sich bewegenden Schatten, die zu sehen sind. Als das Licht immer schwächer und das Atmen immer lauter wird und schließlich sogar Lachen zu hören ist, entscheiden wir uns für den "Rückzug". Noch dazu, weil wir feststellen, das sämtliche Konsolen inaktiv sind und nicht mehr zum Laufen gebracht werden können, steigen wir wieder in die Röhre, um zum Maschinenraum zu gelangen. Als wir eine Weile geklettert sind, fällt mir auf, dass wir uns schon seit drei Decks auf Deck 14a befinden!? Und auf einem Schiff der Sabre-Klasse gibt es gar keine 14 Decks, denn die hat ja nur 11! Kurz darauf beginnt der Traum endgültig zum Albtraum zu werden. Rakots wird in der Röhre einfach so nach oben gerissen und verschwindet in der Dunkelheit. Als Foster ihr zu Hilfe eilen will, wird auch er von irgendwas nach oben gerissen. Es ist zu finster, um etwas auf Entfernung genauer erkennen zu können, deshalb klettert Randell wieder zurück nach oben, sie will die Lage prüfen. Plötzlich packt sie etwas kaltes und zieht sie nach oben, sie verschwindet, sie verschwindet einfach so in der Schwärze. Ausgerechnet Susan! Ich gerate ihn Panik, taste zitternd nach meinem Phaser, dieser fällt mir aus der Hand nach unten, in die gähnende Tiefe. Ich klettere ihm hinterher, in der Hoffnung, dem Etwas über mir zu entkommen, was immer es auch sein mag. Plötzlich wird alles dunkel um mich, ich sehe nichts mehr, außer endlose Schwärze.

Dann wache ich in meinem Bett im Shuttle auf. Schweißgebadet. Die restliche Nacht bekomme ich keinen Schlaf. Das war gestern. Heute will ich unbedingt einen Counselor konsultieren... ich will mit Susan sprechen...

Lt.-Cmdr. Dr. Alexandre Dubois