Beim gestrigen Höchstliga-Durchflugsturnier im Beinball haben die
Underdogs von der Vereinigten Föderation der Planeten das Unmögliche
möglich gemacht, und die vermeintlich haushohen Favoriten von Aranea
zurück in ihre Coaching-Zone geschickt.
In einem von Beginn an überraschend einseitig geführten Spiel ließen die
Humanoiden den Arachnoiden kaum eine Chance. Es gab kaum Anzeichen der
erwarteten Überlegenheit der Achtbeiner gegen die nur auf zwei Beinen
antretenden Herausforderer. Experten hatten vor dem Spiel erwartet, dass
die Föderierten vor allem die Lufthoheit aufgrund ihrer Körpergröße
gegen die relativ klein gewachsenen Araneer mit langen, hohen Bällen in
den gegnerischen Strafraum ausnutzen würden, doch dies war nur ein
Rezept, das die von Lt. Cmdr. Kane trainierten Crewmitglieder der U.S.S.
Phoenix in petto hatten. Selbst bei eigenem Ballbesitz gelang es den
Araneern, die schon seit mehr als 14 Zyklen auf diese Gelegenheit
gewartet hatten und aufgrund der Vorzeichen siegessicher in das Turnier
gegangen waren, nicht, ihr Spiel aufzubauen. Von Beginn an zeigten die
Humanoiden kaum Respekt und gingen mutig, ja fast schon tollkühn auf die
Spinnen los. War vor dem Spiel noch erwartet worden, dass die Araneer
wahre Dribbelkünstler seien und den Ball kunstvoll zwischen ihren acht
Beinen führen könnten, zeigte sich schnell, dass die Phoenixler dieses
Ballbesitzspiel nicht zulassen würden. Ein ums andere Mal gelang es den
Angreifern Eshaak und Seldari, den gegnerischen Stürmern Uncoliant und
Cancra die Bälle abzujagen. In den Fällen, in denen die verbissen
vorstürmenden Spinnen diese Linie durchbrechen konnten, standen dann
aber mit deVille und Klein teilweise kompromisslos agierende Verteidiger
bereit, so dass der im Tor stehende Captain der Phoenix, Raven, kaum
ernsthaft geprüft wurde.
So kam es, dass nach einem atemberaubenden Zuspiel von Eshaak auf
Seldari letztere den Ball zu einer frühen 1:0-Führung für die
Herausforderer im oberen linken Eck versenken konnte. Die Araneer
schienen beeindruckt, ja, teilweise verängstigt, von den respektlos
aufspielenden Humanoiden zu sein. Nach diesem Gegentreffer versuchten
sie nun umso mehr, ihre Vorteile zu nutzen, und Uncoliant konnte nur
durch ein fieses Foulspiel von Klein gestoppt werden. Der Verteidiger
der Phoenix sah hierfür völlig zu Recht die Gelbe Karte und musste sich
danach im weiteren Spielverlauf ein wenig zurückhalten. Doch es zeigte
sich einmal mehr die Luftüberlegenheit der Zweibeiner, denn den von
Acracoc ausgeführten Freistoß köpfte deVille nach vorn, so dass sich aus
der vermeintlichen Chance der Araneer stattdessen eine Gelegenheit für
einen schnellen Konter der Phoenix-Crew ergab. Mit dem unerwarteten 1:0
ging es dann in die Halbzeitpause.
Jeder, der nach der Pause eine eindeutige Reaktion der Arachnoiden
erwartet hatte, wurde aber enttäuscht. Beide Mannschaften kamen
unverändert zurück aufs Feld, und tatsächlich zeigten sich nun erste
Fehler auch im Spiel der Föderierten. Einen nicht geglückten Rückpass
von Eshaak auf Klein konnte Cancra zwar abfangen, wurde aber dann von
der heranstürmenden Seldari zu einem Fernschuss aufs Tor von Raven
gezwungen, den der Kommandant der Phoenix aber sicher halten konnte.
Unmittelbar danach kam es zu einer kurzen Schrecksekunde für die
Zweibeiner, als ein völlig missglückter Abschlag des Schlussmannes Klein
nur zufällig erreichte.
Offensichtlich mehr und mehr frustriert von der unerwarteten Stärke
ihrer Gegner, ließ sich dann Cancra im weiteren Verlauf zu einem
ebenfalls bösen Foul hinreissen, als sie die aufs Tor stürmende Seldari
im Strafraum mit einem Spinnfaden einwickelte und zu Fall brachte.
Referee I. Iacta Alea konnte auch ohne Videobeweis sofort auf Elfmeter
entscheiden. Cancra konnte von Glück sagen, dass Seldari in diesem
Augenblick nicht am Ball war, ansonsten hätte sie statt der Gelben wohl
die Rote Karte gesehen. Während die gefoulte Seldari am Spielfeldrand
von den Spinnfäden befreit werden musste, machte sich Eshaak dann
bereit, den fälligen Strafstoß auszuführen. War Eshaak zuvor noch an der
Latte gescheitert, verwandelte sie diesen Strafstoß sicher. Unhaltbar
für Decla im Tor gingen die Föderierten damit 2:0 in Führung.
Danach schien der Widerstand der Arachnoiden gebrochen, auch wenn diese
kurz vor Schluss noch den Anschlusstreffer zum 2:1 erzielen konnten. Für
die Araneer bedeutet diese unerwartete Niederlage möglicherweise weitere
Zyklen bis zur nächsten Gelegenheit, ein Höchstliga-Durchflugsturnier
bestreiten zu können. In einer ersten Stellungnahme gratulierte der
Trainer der Spinnen, Ananci, dem Team der Phoenix zum Sieg und deutete
an, dass seine Mannschaft möglicherweise überaltert gewesen sei und man
die Humanoiden offensichtlich deutlich unterschätzt habe.
Die Crew der Phoenix feierte dagegen ihren Sieg und durfte dann den Flug
durch den ludusanischen Raum antreten.
Lt.-Cmdr. Frederik Kane
Chefingenieur der U.S.S. Phoenix – NCC 65420-C |