Logbuch zu Sternzeit 41023042

Im unterirdischen Komplex stießen die Marines auf ein ausgebranntes Shuttle, welches wohl durch ein gebohrtes Loch den Weg nach unten gelangen konnte, um sich unbefugt Zutritt zu verschaffen. Das Shuttle war so modifiziert worden, dass es mit einer Art Bohrspitze am Bug, festes Material durchdringen konnte. Selbst durch einen verstärkt gesicherten Komplex. Eine Überladung aus dem Inneren des Shuttles heraus, hat es aber schließlich zerlegt. Der Xenotechnologe vermutete, dass es zu einer Beschädigung des Warpkerns kam, die zu einer Explosion führte.
In dem Shuttle selbst wurden Leichen aufgefunden. Es ließ sich nicht sicher bestimmen, ob es sich um die Überreste von neun oder zehn Toten handelte. Wer für den Tod verantwortlich war, konnten die Sensoren auch nicht mehr anzeigen. Denn wenn es nach diesen ging, hielt sich keine anderen Personen neben dem Außenteam im Komplex auf. Doch da sollte sich das Außenteam täuschen.
Der erste Hinweis kam von einer Hochsicherheitszelle, deren Kraftfeld nicht mehr aktiv war. An der Wand befanden sich tiefe Kratzer, die mit ungeheurer Kraft in die Wand gedrückt worden sein mussten.
Das Licht fiel plötzlich im Komplex aus. Wer auch immer in der Zelle festgehalten wurde, er war noch vor Ort und streute Unbehagen in das Team der Marines. Aus weiterer Entfernung war ein kratzendes Geräusch zu hören. So recht konnte man es nicht zuordnen, doch die Jagd begann, wobei beide Seiten versuchten, nicht der Gejagte zu sein. Bei einem Sichtkontakt war klar, bei dem Gegner handelte es sich um ein Wesen der Korallen, das die Sternenflotte glaubte, hier sicher untergebracht zu haben. Es war auch für die Beschädigungen des Shuttles verantwortlich.
Unvermittelt huschte die wuchtige Gestalt des Korallenwesens über den Scout hinweg und verschwand in einem der Gänge des Komplexes. Ungebremst rannte es danach auf den Xenotechnologen und den stellvertretenden Kommandanten zu, die es mühelos ein Stück mit sich riss und in der Dunkelheit erst einmal verschwand. Mit dem Trikorder oder dem HUD ließ sich das Korallenwesen nach wie vor nicht erfassen.
Eine bedrohliche Stille trat ein, die durch ein dumpfes nicht verheißungsvolleres Geräusch unterbrochen wurde. Etwas Schweres kam nach einem Sprung aus einem Wartungsschacht hinter den Marines zum Stehen und suchte das offene Duell. Die Hiebe der kräftigen Gestalt setzten den Marines zu, die Glück hatten, ihre Kampfanzüge zu tragen, die sie vor Schlimmerem bewahrten.
Es kam die Frage auf, ob man bessere Chancen hatte, als die armen Kerle im Shuttle.
Die Marine Katay konnte immer dann telepathisch einen "schwarzen Fleck" erfassen, wenn das Korallenwesen in der Nähe war. Das war eine Chance für die Marines den Gegner zu orten und ihn in eine Falle zu locken.
Es wurden Gänge des Komplexes mit Sprengladungen versehen. Danach wurde das Korallenwesen in einen Abschnitt gelockt und die Ladungen gezündet. Die Gänge brachen ein, das Wesen blieb inmitten des Schutts eingeschlossen, doch irgendwie konnte es sich dort noch herauswinden. Als es in Sichtweite kam, eröffneten die Marines das Feuer.
Die Scout nahm Proben von dem getöteten Korallenwesen. Alle waren erleichtert, von dem unheimlichen Ort nun wegkommen zu können. Die Marines begaben sich zurück auf die U.S.S. Valkyrie, wo der Kommandant bereits mit seinem nächsten Auftrag wartete.

Lt.Col. Dr. A. Salia-Antilles, Stellvertretender Kommandant der U.S.S. Valkyrie