Logbuch zu Sternzeit 71027013

Die Crew der U.S.S. Valkyrie hatte vom Kommando der Sternenflotte die Information erhalten, dass es auf Zakasera IV in der Kleinstadt Lasika im Verwaltungsgebäude der Randkolonie zu einer Schießerei gekommen war. Dies war an sich bereits beunruhigend, aber in diesem Fall noch beunruhigender, da Kerasic, ein andorianischer Botschafter der Föderation, den Hinweis erhalten hatte, dass seine Tochter Pitada zu diesem Planeten Zakasera IV entführt worden wäre.

Die Valkyrie kam etwa drei Stunden nach dem Vorfall bei Zakasera IV an, bei dem es sich um einen Wüstenplaneten der Klasse M handelt. Als das Einsatzteam unter der Leitung von Maj. Oziba nd' Urtomog in die Nähe des Verwaltungsgebäudes gebeamt wurde, stand die Sonne hoch über der Wüste und die erhitzte Luft flimmerte. Im Verwaltungsgebäude im Versammlungsraum sah es aus, als wären Irre haltlos aufeinander losgegangen. Andorianische Blutspuren konnten aber nicht gefunden werden.
Außerhalb des Gebäudes gab es jedoch Spuren im Sand, die in die Wüste führten. Es waren Schleifspuren und die Schritte einer Person, bis diese in die Spuren eines zweispurigen Fahrzeugs übergingen. Im Sand ließen sich Spuren von andorianischem Blut vom Trikorder erfassen. Es war eine erste Spur der andorianischen Botschaftertochter Pitada. Lebenszeichen konnten in der Reichweite der Trikorder keine geortet werden.

Mit Hilfe des Buggys der von der Valkyrie angeforderten Argo folgten Lt.Col. Duo Alander und SLt. Robert Delano Carmack der Spur in die Wüste, bis mehrere raue Felsformationen nach einigen hundert Metern zwischen 3 und 5m aus den Sanddünen in die Höhe ragten. Es war zu erkennen, dass sich im Schatten dieser Felsen etwas regte. Es war eine Andorianerin namens Tiris, die die nahenden Marines im Schutz der Felsen entgegen spähte. Schnell verschwand Tiris wieder im Schatten. Doch die Marines hatten sie gesehen und umfuhren die Felsformationen und konnten Tiris im Versteck unabhängig von ihrem aktivierten Bio-Scrambler ausmachen. Als Tiris dies bemerkte, stellte sie sich den beiden Marines entgegen. Sie hatte eine Schusswaffe und mehrere Granaten bei sich. Die Schusswaffe richtete sie auf die Marines.

Bei der Andorianerin war noch ein verletzte Andorianerin, die ohnmächtig neben ihr lag. Die Gesichter der Andorianerinnen waren sichtlich gezeichnet von den Strapazen der letzten Stunden.
Wenngleich nervös und angespannt, wollte Tiris medizinische Hilfe für Pitada und ließ es zu, dass sich Carmack die Verletzungen ansah, nachdem er vorgab, etwas ähnliches zu sein, wie ein Arzt. Bei der verletzten Person handelte es sich um die 17-jährige Tochter des Botschafters. Die Schusswunde blutete stark, wurde aber provisorisch abgebunden. Das Gesicht der Verletzten war blass und schwitzend. Die Temperatur war erhöht. Carmack versuchte, Tiris davon zu überzeugen, dass es mehr medizinischer Hilfe für Pitada bedurfte, als die er leisten konnte.

Inzwischen waren Maj. Oziba nd' Urtomog und Rc. Juliana Mirador mit dem Argo-Shuttle zu Alander und Carmack aufgeschlossen. Mit an Bord hatten sie einen Sanitäter, den Tiris immer nervöser und angespannter werdend zu Pitada ließ. Tiris nahm immer mehr wahr, dass sie die Kontrolle über die Situation zu verlieren schien, ohne sicher sein zu können, dass die Marines nicht doch für den Botschafter arbeiteten, was ihr und Pitadas Todesurteil sein würde.
Ein Schmerz- und entzündigshemmendes Mittel half zunächst, die bewusstlose Pitada am Leben zu erhalten, doch es war eine Operation nötig, sollte sie eine Chance bekommen, zu überleben. Tiris ließ den Transport auf die Valkyrie unter der Bedingung zu, dass sie bewaffnet an der Seite von Pitada bleiben könnte.

Beim Beamvorgang wurde die Tiris' Schusswaffe unbrauchbar gemacht. Das Messer hatte man ihr gelassen, um sie im Glauben zu lassen, dass ihre Schusswaffe noch funktionstüchtig war. Da nd' Urtomog von dem Messer im Stiefel wusste, stürzte er sich kurz nach dem Beamvorgang auf Tiris, was sich Tiris zunächst nicht gefallen lassen wollte, doch schnell erkannte, dass es ein Kampf war, den sie nicht würde gewinnen oder auch nur lange durchhalten können. Nicht zuletzt weil Carmack und Alander sich bereit hielten einzugreifen, sondern auch, weil sie am Ende ihrer Kräfte angekommen war.

Die Marines waren jedoch bereit, sich die Geschichte von Tiris anzuhören. Sie nahmen zu Protokoll, dass Kerasic nur der Stiefvater von Pitada ist und einen Vorfall eingefädelt hatte, um Pitada auf Andor der Todesstrafe zuzuführen und sie so loszuwerden und gleichzeitig damit Politik zu machen. Dies war der Grund warum Pitada überhaupt geflohen war. Sie wurde aber nicht von Tiris entführt. Tiris hatte nur versucht, das Leben von Pitada zu retten. Leute von Kerasic waren für die Schießerei im Verwaltungsgebäude verantwortlich gewesen und hatten sie bis nach Zakasera IV gejagt. letztendlich wurden sie im Verwaltungsgebäude in eine Falle von Kerasic gelockt, wo Tiris sich und Pitada verteidigte.
Pitada, die die Operation überstanden hatte, bestätigte Tiris Protokoll. Eigene Recherchen der Marines mit Hilfe der verschiedenen Abteilungen der Sternenflotte konnten die schweren Anschuldigungen gegenüber dem andoriansichen Botschafter der Föderation Kerasic ebenfalls bestätigen. Er wurde vom Föderationsrat seines Amtes enthoben und seiner Verbrechen angeklagt.

Lt.Col. Dr. Araktaral Salia-Antilles, Stellvertretender Kommandant der U.S.S. Valkyrie