Computerlogbuch der U.S.S. Nautilus
Cpt. Wesley Hardson
Sternzeit 91025012

Die Gespräche mit den Jierza wurden fortgesetzt und erwiesen sich als überraschend informationsreich, verlief das erste Treffen doch tendenziell ernüchternd. So gelang es Cpt. Dr. Wesley Hardson, Lt.-Cmdr. M'Cynn und Lt.jg. Surana Chawas, welche ein Geschenk kultureller Natur in Form von Opern, Theaterstücken und Literatur überreichte, im Rahmen eines gemeinsamen Essens zahlreiche neue Erkenntnisse über Messier 87, die dort lebenden Völker und auch die Mechanoiden zu erlangen.

Unterdessen meldete Lt.sg. Valerian Krassnyder Cmdr. Milo Brack, dass ein Shuttle für die Passage des Polaron-Feldes vorbereitet sei, woraufhin zusammen mit Lt.-Cmdr. Leon Stokes und Lt.jg. Michael Miller das weitere Vorgehen besprochen wurde. Der Einwand, die Nutzung einer Sonde sei weniger invasiv als ein Shuttle-Einsatz, wurde ebenso besprochen wie mögliche diplomatische Konsequenzen einer Entdeckung des Shuttles, letztlich aber aufgrund der schlechten Reaktionsmöglichkeiten auf Unvorhergesehenes verworfen.

Vor dem von Cmdr. Brack angeordneten Shuttle-Einsatz, dessen Ziel die Lokalisierung und eventuelle Beschaffung des Kristalls der Aurora auf der Heimatwelt der Jierza ist, sollte die wissenschaftlich-technische Task Force um Lt.-Cmdr. Stokes noch das Gespräch mit Tenshi [NPC], der hochentwickelten, von den Borg zurück geholten künstlichen Intelligenz, suchen.

Die von Botschafter Enryion [NPC] und Tenshi erhaltenen Informationen und Daten sind derart zahlreich, dass sie im Folgenden separat aufgeführt werden.

Die Jierza sind eine friedfertige, konfliktscheue Spezies, deren Zivilisation seit etwa 10.000 Jahren besteht. Sie besiedeln nur einen Planeten, ihre Heimatwelt, welche sie 'Heimat des Friedens' nennen, sowie einige, etwa drei Kilometer lange 'Stadt-Schiffe'. Ferner sind sie die Erbauer der Tore, mit welchen sie in der Lage sind, das hiesige Wurmloch-Netzwerk zu kontrollieren.

Mit den Yelo verbindet sie ein mehrere hundert Jahre altes Bündnis. Wie von der Admiralität der Yelo auf 'Eden' erwähnt beschützen sie die Jierza auf symbiotischer Basis vor Piraten und tragen Konflikte auf deren Seite aus, wofür sie im Gegenzug Zuwendungen der hochtechnologisierten Jierza erhalten. Seit der 'Neuausrichtung der Wurmlöcher' haben sie stark expandiert, räumlich wie kulturell, da zum einen frühere Abkürzungen nicht mehr existieren und sie zum anderen einen erhöhten Zulauf von Mitgliedschaften in ihre symbiotische Gesellschaft verzeichnen konnten.

Eine weitere Folge der Neuausrichtung der Wurmlöcher ist der Konflikt mit den Kvirc, welche die Jierza für dieses Ereignis verantwortlich machen, sind die doch in der Lage, die Wurmlöcher zu kontrollieren. Dadurch liegt nahe, dass neben den Jierza und den Yelo auch die Kvirc das Wurmloch-Netzwerk genutzt haben. Untermauert wird diese Hypothese dadurch, dass Botschafter Enryion bestätigte, dass es vor diesem Ereignis keinen derartigen Konflikt mit den Kvirc gab. Da die U.S.S. Nautilus ein assoziiertes Mitglied der Yelo ist ist anzunehmen, dass sie von den Kvirc als opponente Partei betrachtet wird.

Bei den Raptoren handelt es sich um eine Spezies, welche sich im Zuge eines nicht näher definierten Projekts den Jierza angeschlossen haben, lange bevor es einen Erstkontakt mit den Yelo gab. Im Zuge dieses Projekts wurden sie biologisch und technologisch aufgerüstet, dabei erhielten sie auch ihre genetischen Modifizierungen. Auch andere Spezies haben sich den Jierza auf diese Weise angeschlossen, was sie in deren Gesellschaft zu gleichberechtigten Mitgliedern macht. Wie das Bündnis mit den Yelo soll auch dieses Projekt dem Zweck dienen, die Jierza vor Konflikten zu schützen, allem voran durch den Bau und die Nutzung kleiner Kampfschiffe, die als ein Gegenentwurf zu den großen Stadt-Schiffen der Jierza angesehen werden. Die Raptoren jedoch haben die Jierza hintergangen, ihre Technologie gestohlen und gelten als Abtrünnige.

Tenshi hat sich vorgestellt als leitende Wissenschaftsoffizierin der 'Station Omega'. Es handelt sich dabei um den Fundort Tenshis, der etwa 7.000 Jahre alten Raumstation im Innern der Dyson-Sphäre im Heimatsystem der Tar'Sela. Erschaffen wurde sie von den Juncker, einer vor 6.853 Jahren von den Mechanoiden ausgelöschten Zivilisation, die auch Station Omega und die Dyson-Sphäre erbaut haben. Da das Alter der Station, der Dyson-Sphäre und des Schiffswracks im Borg-Trümmerfeld mit dem von Tenshi erfahrenen Alter der Juncker und ihrer Opposition zu den Mechanoiden passen, könnte diese ausgelöschte Zivilisation eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Mechanoiden spielen. Betrachtet man zudem, dass Tenshi als künstliche Intelligenz gegen die Mechanoiden arbeitet und im 7.000 Jahren alten Schiffswrack genetische Experimente gefunden wurden, welche mutmaßlich im Kampf gegen die Mechanoiden zum Einsatz kommen sollten, wird diese Hypothese erhärtet.

In welcher Beziehung die Juncker mit den Jierza oder den Yelo standen ist nicht bekannt, wenngleich die von den Yelo betriebene Raumstation 'Arche' in Alter und Bauart der Station Omega ähnlich ist.

Weder Tenshi noch die Juncker sind allerdings für den 'großen Sonnenraub' verantwortlich; auch über die Kristalle konnte Tenshi nichts berichten, was unsere Sensoren nicht aufgezeichnet haben.

Sowohl für die Neuausrichtung der Wurmlöcher in Messier 87 als auch für das Erscheinen der Station Omega, der Dyson-Sphäre und des 7.000 Jahre alten Schiffswracks im Heimatsystem der Tar'Sela werden die Mechanoiden verantwortlich gemacht. Diese hochentwickelte künstliche Intelligenz hat sich laut Tenshi die 'totale Vernichtung allen organischen Lebens' zur Aufgabe gemacht. In bisherigen Kampfsituationen mit der U.S.S. Nautilus zeigten sich die Mechanoiden als weit überlegen, was auf höchste Effizienz zum Erreichen ihres Ziels schließen lässt, gegensätzlich dazu allerdings kam es schon seit vier Jahren nicht mehr zu Kampfhandlungen mit dem Jierza-Yelo-Bündnis. Die Ursache dafür ist bislang noch unklar.

Die Mechanoiden sind über das Nutzen enormer Energiemengen in der Lage, Materie über große Distanzen hinweg zu transferieren, gleichwohl können sie Wurmlöcher nur zum Transfer von Energie nutzen; der Transport von Materie via Wurmlöchern ist ihnen nicht möglich, für die Messier 87 bewohnenden Völker allerdings essenziell. Deren Wurmloch-Passagen behindern dabei die Energieversorgung der Mechanoiden. Neben der technologischen Überlegenheit der Mechanoiden gegenüber allen anderen bekannten Spezies könnte hier eine Ursache für ihr Ziel liegen, organisches Leben zu vernichten. Andererseits erweisen sich das Wurmloch-Netzwerk der Jierza und vor allem ihre Wurmloch-Tore als äußerst effektiv, da die Mechanoiden die Tore von außen nicht überwinden können und so in ihrer Energieversorgung behindert werden.

Welche Energiequelle die Mechanoiden nutzen ist allerdings unklar. Die Jierza konnten mehrfach beobachten wie sich einzelne Mechanoiden, vermutlich aufgrund eines Energieverlustes, deaktivierten, woraufhin der Subraum über mehrere Lichtjahre hinweg zerstört wurde. Allem Anschein nach liegen hierin auch die mehrfach beobachteten Störungen des Subraums in Messier 87 begründet. Um dies näher zu untersuchen erhielt Cpt. Hardson die wenigen von den Jierza gesammelten Daten zu diesen Ereignissen.


Computerlogbuch der U.S.S. Nautilus
Cpt. Wesley Hardson
Nachtrag
- verschlüsselt -

Da die Vermutung nahe liegt, dass es sich bei der Energiequelle der Mechanoiden um das Omega-Molekül handelt, bat Cpt. Hardson darum, die dazu gesammelten Daten der Jierza zu erhalten und untersuchen zu können. Aufgrund der Omega-Direktive werden diese Daten von ihm persönlich analysiert.

Sollte die Vermutung bestätigt werden und die Subraumschäden in Messier 87 vom Omega-Molekül herrühren, dann ist die von den Mechanoiden ausgehende Gefahr nicht hoch genug einzuschätzen. Selbst das Glück, eine direkte Konfrontation mit den Mechanoiden zu überleben, wäre mit dem Pech bestraft, den Warp-Antrieb nicht mehr nutzen zu können und so keine effektive Fluchtmöglichkeit zu besitzen.

Folglich wird empfohlen, die Mechanoiden um jeden Preis aufzuhalten.


Gastspieler:
Lt.jg. Michael Miller ~ Stv. Wissenschaftsoffizier